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Öffentliche Vorträge (29.09.2017 - 13:00 Uhr und 30.09.2017 - 19:00 Uhr)

Wir möchten alle Interessierten herzlich zu den öffentlichen Vorträgen einladen:

 

Am Freitag, 29.09.2017, um 13:00 - 14:30 Uhr spricht im Faradayhörsaal

DPG-Präsident und ehemaliger CERN-Direktor Prof. Rolf-Dieter Heuer zum Thema „Die Welt der kleinsten Teilchen - das Forschungszentrum CERN in Genf“.


„Die Elementarteilchenphysik beschäftigt sich mit der Suche nach den kleinsten Bausteinen der Natur und den Kräften, mit denen sie wechselwirken. Auch sucht sie nach einer Erklärung der Frage, warum die uns vertraute Materie nur etwa fünf Prozent der gesamten Masse des Universums ausmacht und woraus der Rest besteht. Zu diesem Zweck werden am CERN Zustände bei höchsten Energien und Teilchendichten, wie sie im frühesten Universum herrschten, nachgestellt. Wir erwarten tiefgreifende Erkenntnisse z.B. über den Aufbau und Ursprung der Materie oder die Natur der Dunklen Materie. Mit dem Start des Large Hadron Collider (LHC) begann eine neue Ära der Teilchenphysik. Der Vortrag stellt das Forschungszentrum CERN vor, beschreibt das faszinierende Physikpotenzial insbesondere des LHC, geht auf die Entdeckung des Higgs-Bosons und deren Bedeutung ein, und zeigt einige Ergebnisse, die ihren Weg aus der reinen Grundlagenforschung in das tägliche Leben gefunden haben. Auch die Zukunft spielt eine große Rolle: Was plant CERN für die nächsten Jahrzehnte? Was wird der LHC als nächstes entdecken, und ist schon ein Nachfolgeprojekt geplant? Und was bietet CERN interessierten Schülerinnen und Schülern?"


 

 

Am Samstag, 31.09.2017, um 19:00 - 20:00 Uhr spricht im Röntgenhörsaal

Prof. Ulrike Feudel im Rahmen des BMBF-Jahres der Meere und Ozeane zum Thema „Extremereignisse im Ozean: Schädliche Algenblüten".

Im Anschluss findet ab 20:00 Uhr ein Grillfest mit dem Institut für Physik statt. Im Zuge dessen spielt um 21:00 Uhr Prof. Eberhard Manske auf der Laserharfe.


„Schädliche Algenblüten (harmful algal blooms - HABs) sind seltene Ereignisse, die durch ein plötzliches extremes Wachstum potentiell schädlicher Algenarten charakterisiert sind. Da im Zuge des Klimawandels die Zahl solcher Blüten häufiger wird, ist es notwendig, die Mechanismen aufzuklären, die eine solche Blüte verursachen können. Im Beitrag werden sowohl das Phänomen selbst als auch mögliche Faktoren diskutiert, die zum Auftreten von HABs führen.

Um eine geeignete theoretische Beschreibung zu entwickeln, die sowohl verschiedene biotische und abiotische Faktoren kombiniert, haben wir die Räuber-Beute Wechselwirkung zwischen dem Phytoplankton (den Pflanzen des Meeres) und dem Zooplankton, den kleinen Organismen, die sich von Phytoplankton ernähren, als ein erregbares System modelliert. Während bisherige Modelle nur das Wachstum einer speziellen, möglicherweise schädlichen Art betrachten, beleuchten wir das Problem aus der Perspektive der gesamten Planktongesellschaft. Damit wird auch die Konkurrenz zwischen verschiedenen schädlichen und nicht schädlichen Arten mitberücksichtigt. Wir zeigen, wie dieses Wechselspiel von Konkurrenz und Umweltfaktoren zu einem plötzlichen explosionsartigen Wachstum schädlicher Arten führen kann. Das Modell basiert sowohl auf Beobachtungen im Ozean wie auch Laborexperimenten.

Hydrodynamische Strömungen sind wichtige Faktoren für die Verbreitung von schädlichen Algenblüten im Ozean. Auf der Basis von Beobachtungen in der Kalifornischen Bucht zeigen wir, dass insbesondere mesoskalige Wirbel in der Strömung eine entscheidende Rolle für die Ausbildung und den Transport von Algenblüten spielen. Solche Wirbel können als Inkubatoren von Blüten wirken sowie ganz allgemein für die Ausbildung unterschiedlicher Dominanz verschiedenen Arten in unterschiedlichen räumlichen Gebieten im Ozean verantwortlich sein."


 

 
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